Der 24. Juni 2022 ist der 100. Jahrestag der Ermordung des deutschen Außenministers Walther Rathenau durch Rechtsterroristen. Die Walther-Rathenau-Gesellschaft und das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam laden aus diesem Anlass zur
Veranstaltungsreihe »Mord und Politik« in Bad Freienwalde ein. Lesungen, Hör- und Filmabend beleuchten verschiedene Erscheinungsformen von Gewalt gegen die Weimarer Republik und gegen die heutige Gesellschaft.
26. Juni | 14 Uhr
Feierliche Eröffnung der überarbeiteten Dauerausstellung in der Rathenau-Gedenkstätte Bad Freienwalde. Im Erdgeschoss des Schlosses werden erstmals Arbeiten des Berliner Fotografen Holger Herschel zur Attentatsserie der Jahre 1921/22 zu sehen sein. Gezeigt werden außerdem Arbeiten der Berliner Künstlerin Sophie von Hellermann, die sich mit der historischen Ausstattung der Räume auseinandersetzt. Ab 17 Uhr steht eines Lesung des Schriftstellers Gunnar Kunz aus seinem Kriminalroman »Organisation C« auf dem Programm. Vorlage für dieses Buch waren die realen Geschehnisse im Kontext des Attentats auf den deutschen Außenminister Walther Rathenau.
27. Juni | 19 Uhr
Die »Süddeutsche Zeitung« schrieb 2017 über das stark autobiografisch geprägte Buch: »Eine Geschichte aus der brandenburgischen Provinz, mit Horrormomenten, von den Wendejahren bis in die Jetztzeit. Manja Präkels hat das meiste in den Neunzigern selbst so erlebt, in Zehdenick im Landkreis Oberhavel, eine gute Stunde von Berlin entfernt. Im Buch ist es verdichtet und zugespitzt, aber wahr. Die besonders verstörenden Geschichten habe sie ausgelassen, sagt die Autorin. Weil ihr dafür die Sprache fehle.«
30. Juni | 19 Uhr
Die Schwarze Reichswehr – das sind in der Weimarer Republik illegale Truppen, offiziell geleugnet, aber heimlich von der Regierung finanziert. 1923 planen diese paramilitärischen Einheiten dann einen Putsch. Mitten in den Ereignissen findet sich Rosa wieder, deren Verlobter Paul Schulz Organisator der Schwarzen Reichswehr ist und ihren Bruder Erich tief in deren Machenschaften verwickelt. Wie konnte es dazu kommen? Rabisch schildert einfühlsam, wie aus der lernbegierigen Tochter einer armen Weberfamilie eine junge Frau wird, die den nationalistischen Welterklärungen ihres Verlobten verfällt und die schließlich sogar die Fememorde ihres Bruders rechtfertigt. Ein Roman, der zu einer persönlichen Aufarbeitung wurde, denn die Schwarze Rosa war Birgit Rabischs geliebte Großmutter, von deren Vergangenheit sie erst nach deren Ableben erfuhr.
1. Juli | 19 Uhr
Anschläge auf Politiker erschütterten die Öffentlichkeit der frühen 1920er Jahre – insbesondere der Mordanschlag auf Reichsaußenminister Walther Rathenau am 24. Juni 1922. Was und wer steckte hinter den Attentaten? Welche Ideologie trieb die Täter an, in welchen Netzwerken verständigten sie sich – und wie wurden ihre Taten bestraft? Drei Podcastfolgen befassen sich mit den Ereignissen Anfang der 1920er Jahre. Die Macher:innen fragen aber auch danach, welche Kontinuitäten es in die jüngste Vergangenheit – Stichworte NSU, Hannibal-Netzwerk – gibt. Der Podcast ist ab dem 2. Juli 2022 auf allen gängigen Podcast-Plattformen verfügbar – oder gleich hier.
2. Juli | 19 Uhr
Das »Testament des Dr. Mabuse« ist eine Fortsetzung der erfolgreichen Mabuse-Filme des Jahres 1922. Der Superverbrecher Dr. Mabuse sitzt mittlerweile in der Psychiatrie und schreibt an seinem »Testament« – dem Plan zu einer Errichtung der Herrschaft des Bösen. Auf geheimnisvollen Wegen gelangen diese Pläne zur Ausführung, der Terror wird allgegenwärtig und die Polizei scheint völlig überfordert. Angesichts der realen Ereignisse in Deutschland 1932/33 erschien Fritz Langs Film als düstere Prophezeihung. Erst seit 1973 ist wieder eine ungekürzte Version verfügbar. Zur Aufführung gelangt im Hoftheater Bad Freienwalde die von der Deutschen Kinemathek rekonstruierte Fassung.
Der Besuch der Veranstaltungen ist kostenlos.
Alle Abendveranstaltungen finden im Hoftheater Bad Freienwalde, Königstraße 11, 16259 Bad Freienwalde, statt. Einlass ab 18:30 Uhr.
5. Mai 2022