20. Oktober 2022 | 19 Uhr
Walther-Rathenau-Gedenkstätte Schloss Freienwalde | Teehäuschen | Rathenaustraße 3 | 16259 Bad Freienwalde
Politische Gewalt ist eine Erblast der deutschen Geschichte aus den Anfängen der Weimarer Republik, als die friedlich begonnene Revolution 1918 in eine Orgie von mörderischer Gewalt und Gegenwalt umschlug. Mit dem nationalsozialistischen Machtantritt wurde sie zur
Staatsräson und führte in den Zivilisationsbruch. Aber die Gewalt endete auch nach 1945 nicht. Sie entlud sich in den linksradikalen Anschlägen der RAF, und sie manifestiert sich bis heute in der Omnipräsenz rechter Gewalt: Seit 1945 wurden über 300 Menschen in Deutschland ihr Opfer, etwa 200 allein seit 1990. Häufig standen die Opfer eher am Rande der Gesellschaft, nur wenige waren so prominent wie der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke. Politisch motivierte Gewalt ist ein Teil deutscher Zeitgeschichte – in Ballungszentren wie im ländlichen Raum.
Darüber wollen wir diskutieren: Welche Rolle spielt rechte Gewalt in Brandenburg, welche historischen Wurzeln lassen sich in ihr erkennen – und was können Politik und Gesellschaft gegen sie bewirken?
Impulsreferat:
»Zur Kontinuität rechter Gewalt in Deutschland«
Elke Kimmel
Podium
Axel Grafmanns | Mit-Initiator von »Wir packen’s an« für das Bündnis »Freienwalde ist bunt«
Uta Leichsenring | ehemalige Polizeipräsidentin von Eberswalde, Stiftungsrat der Amadeu Antonio Stiftung
Julian Muckel | Verein »Opferperspektive«
Gernot Schmidt | Landrat Landkreis Märkisch Oderland
Moderation
Elke Kimmel | Historikerin, Autorin, Berlin und Küstrin-Kietz
Eine Podiumsveranstaltung der Walter Rathenau Gesellschaft in Kooperation mit dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam.
14. Oktober 2022