Walther Rathenau Gesellschaft e.V.

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Neuerwerbung: Emil Orliks Rathenau-Zeichnung

Ende letzten Jahres gelang es, ein bisher unbekanntes Porträt Walther Rathenaus von der Hand des Graphikers und Malers Emil Orlik zu erwerben.

Rathenau und Orlik kannten sich u.a. über die 1910 auf Initiative des S. Fischer-Lektors Moritz Heimann begündete »Donnerstagsgesellschaft«, die allwöchentlich Intellektuelle und Künstler im Berliner Weinrestaurant Steinert in der Joachimsthaler Straße zu zwanglosem Austausch zusammenführte, und es mag sein, dass die Zeichnung bei Gelegenheit einer Zusammenkunft in diesem Kreis entstanden ist.

Orlik, der mit Rathenau in gelegentlichem Austausch über künstlerische Fragen stand und noch wenige Wochen vor dessen Tod Rathenaus Gast auf einem Gartenfest des Auswärtigen Amtes war, schuf später das nach Edvard Munchs Rathenau-Bildnissen wohl bekannteste Porträt Rathenaus. Die jetzt erworbene Kohlezeichnung zeigt einen Rathenau, der zu diesem Zeitpunkt ohne Amt war, aber infolge seiner allmählich bekannt gewordenen Leistung zur Organisierung der deutschen Kriegsrohstoffversorgung auf dem Höhepunkt seines gesellschaftlichen Ansehens stand. Orlik fängt Rathenaus von vielen Beobachtern beschriebenen Haltung des auch bei gesellschaftlichen Anlässen ganz auf sein Gegenüber konzentrierten Gesprächspartners ein, der es liebte, seine Gedanken auf intuitive und dialogische Weise im Zwiegespräch statt in der Einsamkeit des Schreibtischgelehrten zu entwickeln.

Das Bild wird in Zukunft in der Rathenau-Ausstellung in Schloss Freienwalde zu sehen sein.

Neuerwerbung: Emil Orliks Rathenau-Zeichnung

15. Februar 2025

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