Der Weimarer Republik e.V. hatte sich zusammen mit der deutschen UNESCO-Kommission und der Walther Rathenau Gesellschaft zum Ziel gesetzt, die Gedenkveranstaltung in Berlin durch weitere Aktionen in anderen deutschen Städten zu ergänzen, um so möglichst viele Menschen mit der Erinnerung an Walther Rathenau zu erreichen. In Hamburg, Hannover, Magdeburg, Kassel, Frankfurt am Main, Dresden, Nürnberg, Weimar und Brandburg haben wir am 24. Juni Veranstaltungen initiiert und mit unseren lokalen Partnern organisiert. Ganz überwiegend fanden die Veranstaltungen an Rathenaustraßen und -plätzen statt und waren so für ein breites Publikum wahrnehmbar. Durch die Beteiligung der UNESCO-Projektschulen ist es uns zudem gelungen, ein junges Publikum zu erreichen. Im Zuge der Gedenkveranstaltungen wurde auch auf die Themen aufmerksam gemacht, die mit Rathenau und dem Attentat auf ihn eng verknüpft sind. So wurde auf Rathenaus Einsatz für die Demokratie verwiesen, aber zugleich verdeutlicht, dass Antisemitismus, antidemokratisches Denken und politisch motivierte Gewalt auch heute noch Problemlagen sind, denen man entschieden entgegentreten muss.
Eine sehr intensive Auseinandersetzung mit Rathenau und seiner Ermordung fand im Europagymnasium »Walther Rathenau« Bitterfeld statt. Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern unternahm am 24. Juni eine Exkursion, welche sie unter anderem zum Reichsgerichtsgebäude in Leipzig führte, wo der Prozess gegen die Drahtzieher des Attentats verhandelt wurde. Den Abschluss fand die Tour an der Ruine Burg Saaleck, wo im Juli 1922 die Mörder Rathenaus gestellt wurden und zu Tode kamen. Das Projekt wurde vom Weimarer Republik e.V. im Rahmen des Förderprogramms 22×1000 unterstützt.
Zusätzlich haben wir deutschlandweit zusammen mit unseren Partnern dazu aufgerufen, sich unter dem #RememberRathenau an einer Social Media Kampagne zu beteiligen. Im Fokus der Aktion standen die Plätze, Straßen, Wege etc., die den Namen Rathenaus tragen. Instagram-, Facebook- und Twitternutzerinnen und -nutzer wurden aufgerufen, Plakate zur Aktion auszudrucken, an den Straßenschildern zu befestigen und Statements für Freiheit und Demokratie und gegen Hass, Hetze und Gewalt in einem kurzen Clip festzuhalten und hochzuladen. Neben zahlreichen Institutionen, Städten und UNESCO-Projektschulen haben sich auch Privatpersonen an der Aktion beteiligt. Durch die kleinen Beiträge konnten mehrere Tausend Nutzerinnen und Nutzer der sozialen Netzwerke erreicht werden. Eine Zusammenfassung der Posts wird in Kürze auf der Website des Vereins und auf dem Instagram-Account des Hauses der Weimarer Republik zu sehen sein.
4. Juli 2022