Ein Jahr nach Ermordung des Reichsministers des Auswärtigen, Walther Rathenau, wurde unter dem Protektorat des Reichspräsidenten 1923 die Walther Rathenau Stiftung errichtet, die unter dem Druck des NS-Regimes 1934 aufgelöst worden ist. Die 1928 gegründete Walther Rathenau Gesellschaft hat sich ebenfalls 1934 selbst aufgelöst.
Die 1974 unter Vorsitz Theodor Eschenburgs neu gegründete Walther Rathenau Gesellschaft e.V. mit Sitz in Frankfurt am Main ist nicht Rechtsnachfolgerin der beiden vorgenannten Einrichtungen. Aber sie stellt sich die Aufgabe, in Anknüpfung an die Tätigkeit jener Institutionen das Andenken an und die Auseinandersetzung mit Walther Rathenau zu pflegen, indem sie insbesondere, seit ihrer Gründung eine historisch-kritische Edition seiner Werke veranstaltet, die 2022/23 ihren Abschluss finden soll. Daneben fördert sie wissenschaftliche Arbeiten und die allgemeine gesellschaftliche Auseinandersetzung über Leben und Wirken Walther Rathenau. Zu diesem Zweck unterhält sie zusammen mit dem Landkreis Märkisch-Oderland eine Rathenau–Gedenkstätte mit Archiv in Schloss Freienwalde östlich von Berlin anstrebt.